PETA appelliert an
Oberbürgermeisterin Katja Dörner von geplanter Tötung
der Tiere abzusehen
Die Stadt
Bonn beschloss Nutrias in der Rheinaue in
Fallen einzufangen und töten zu lassen. Daher wandte
sich PETA an Bonns Oberbürgermeisterin. In ihrem
Schreiben an Katja Dörner fordert die
Tierrechtsorganisation, die Nagetiere nicht zu
töten. Ein noch konsequenter durchgesetztes
Fütterungsverbot und
entsprechende Hinweisschilder können einem Anwachsen der
Population entgegenwirken. Obwohl die Stadt Bonn die
Bedrohung heimischer Arten als Begründung für die
geplanten Tötungen angibt, gelten Nutrias – im Gegensatz
zu uns Menschen – nicht als nennenswerte Gefahr für die
heimische Tier- und Pflanzenwelt. Auch das
Umweltbundesamt schreibt auf seiner Internetseite: „Sie
nehmen im Wesentlichen eine nicht von einheimischen
Arten genutzte Nische ein und werden von vielen Menschen
durchaus als Bereicherung betrachtet."
„Nutrias bereiten
üblicherweise keine Probleme, die eine Tötung
rechtfertigen würde. Ihre Stigmatisierung als ‚invasiv‘ durch
die Europäische Union war nach unserer Ansicht ein
Fehler. Die Nennung auf der EU-Liste beinhaltet aber
auch keine Verpflichtung zur Tötung, da haben die
Verantwortlichen der Stadt Bonn vielleicht etwas falsch
verstanden“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA.
PETA:
„Friedliche Koexistenz möglich“
PETAs Ansicht nach ist
eine friedliche Koexistenz zwischen Mensch und
Tier möglich und muss das Ziel behördlicher Maßnahmen
sein. Nutrias unterliegen nicht dem Jagdrecht und laut
Bundesnaturschutzgesetz ist für das Fangen oder Töten
der Tiere ein „vernünftiger Grund“ erforderlich. Das
Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV)
in Nordrhein-Westfalen empfiehlt zur Prävention die
Durchsetzung von Fütterungsverboten und
Aufklärungsmaßnahmen.
Die Intensiv-Land- und
Forstwirtschaft ist für den Rückgang der Artenvielfalt
verantwortlich
Für den Verlust der
biologischen Vielfalt in Europa ist die intensive Land-
und Forstwirtschaft zu wesentlichen Teilen
verantwortlich. Die Listung der Nutria auf der
Unionsliste invasiver Arten hat zur Folge, dass die
Tierart systematisch verfolgt und getötet wird – oft mit
grausamen Methoden. Allein im Jagdjahr 2020/2021 wurden
etwa 100.000 Nutrias in Deutschland getötet. Viele
auf Regionalebene politische Entscheidungstragende,
Behördenvertretungen und Medien gehen von der falschen
Annahme aus, dass die Nennung des Nutria auf der
Unionsliste einem Jagdauftrag gleichkomme.
Hintergrundinformationen
Die Nutria stammt
ursprünglich aus Südamerika und kommt heute in fast
allen 16 Bundesländern in regional sehr
unterschiedlichen Bevölkerungsdichten vor.
Die Populationen regulieren sich in hohem Maße selbst,
insbesondere durch klimatische Faktoren. Kalte Winter
überstehen viele Tiere nicht. Anfänglich wurden sie aus
Zuchtgründen nach Europa gebracht. Während einige
fliehen konnten, wurden andere freigelassen: So sollten
zum einen jagdbare Populationen aufgebaut werden, zum
anderen sollten die Tiere durch ihre
Ernährungsgewohnheiten mancherorts das Schilfwachstum
eindämmen. Die Anwesenheit der Nutria kann sich günstig
auf das Vorkommen unterschiedlicher Vogelarten
auswirken, da die Pflanzenfresser deren Lebensräume
positiv verändern und beispielsweise die
Überwasservegetation auflockern. Hauptsächlich ernähren
sich die Tiere von Wasserpflanzen, Süßgräsern und
Kräutern, im Winter auch von Wurzeln und Rinde.
PETAs Motto lautet:
Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen
experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns
unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form
ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismusein – eine
Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer
Artzugehörigkeit abgewertet werden.
Der
Europäische Tier- und Naturschutz (ETN) hat in Bonn
ein bundesweit einzigartiges Projekt auf die Beine
gestellt: Das ETN-Tierarztmobil, in dem Haustiere
bedürftiger Seniorinnen und Senioren kostenlos
behandelt werden. Das Amt für Soziales und Wohnen
der Stadt Bonn unterstützt das Projekt.
Das Tierarztmobil hilft älteren Menschen, die ihr
geliebtes Tier aufgrund einer finanziellen Notlage
nicht mehr medizinisch versorgen können. Die
erfahrene Tierärztin Dr. Claudia Gomez (Foto)behandelt
die Haustiere bedürftiger Seniorinnen und Senioren
an verschiedenen Orten in Bonn, und der ETN
übernimmt die Kosten der Behandlungen. Die fahrende
Praxis ermöglicht dadurch auch weniger mobilen
Tierhalterinnen und Tierhalter, ihr Tier behandeln
zu lassen.
In der Anfangsphase wird das Mobil in Bonn unterwegs
sein und ist an folgenden Plätzen zu finden:
Der ETN unterstützt mit dem Tierarztmobil Menschen
in Not und sorgt dafür, dass ein geliebtes Haustier
nicht aufgrund von Geldnot im Tierheim landen muss.
So schließt das Projekt eine große soziale Lücke und
sichert sowohl dem Tier als auch dem Menschen mehr
Lebensqualität.
Das deutschlandweit einzigartige Projekt wurde in
enger Abstimmung mit der Stadt Bonn entwickelt, und
es wird vom Amt für Soziales und Wohnen unterstützt.
„Wer ein Tier bei sich hat, fühlt sich weniger
einsam, wird gebraucht und bewegt sich oft mehr.
Aber Tiere kosten auch Geld. Deshalb freuen wir uns
sehr, ein Projekt wie das Tierarztmobil unterstützen
zu dürfen, das auch bei fehlenden finanziellen
Mitteln der Seniorinnen und Senioren notwendige
tierärztliche Behandlungen und somit ein
sorgenfreies Zusammenleben von Mensch und Tier
ermöglicht“, sagt Anja Ramos, Leiterin des Amtes für
Soziales und Wohnen der Bundesstadt Bonn.
Bedingt durch die Corona-Schutzmaßnahmen konnte eine
für Anfang November angesetzte Pressekonferenz zur
Eröffnung des Tierarztmobils nicht stattfinden. Um
den Projektstart aber trotzdem gebührend zu würdigen
und über die Hintergründe des Projektes zu
informieren, hat der ETN einen Film über das
Tierarztmobil gedreht. Dieser ist unter www.bonn.de/tierarztmobilabrufbar.
Damit das Haustier kostenlos behandelt werden kann,
müssen zum ersten Termin Nachweise wie zum Beispiel
der Bonn-Ausweis, ein Wohngeldbescheid oder ein
Bescheid über Grundsicherung im Alter mitgebracht
werden. Das Mindestalter der Tierhalterinnen und
Tierhalter ist 60 Jahre (bitte Personalausweis
mitbringen). Die Daten werden vom Verein
selbstverständlich vertraulich behandelt. Weitere
Informationen auch unter www.etn-ev.de.
45 Millionen Küken
werden jährlich
vergast und geschreddert
MRad.
Das Land Niedersachsen will endlich das massenhafte
Kükensterben beenden. Landwirtschaftsminister
Christian Meyer von den Grünen sagte den Medien:
„Wir wollen das Töten in Niedersachsen spätestens
Ende nächsten Jahres beenden“.
Nun kommt ein Brutbetrieb im Münsterland vor
Gericht. Die Staatsanwaltschaft Münster hat
Strafanzeige gegen eine Brüterei wegen des Tötens
von Küken erstattet. Die Tierschutzorganisation PETA
spricht von einem „historischen Durchbruch“. Es sei
das erste Mal, dass es in einem solchen Fall zur
Anklage komme. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft
hat klar herausgestellt, dass seine Behörde
gegebenenfalls eine höchstrichterliche
Rechtsprechung anstrebe. Denn es würde sich um ein
bundesweites Problem handeln.
Jährlich werden 45 Millionen Hahneküken vergast und
geschreddert. Denn Hähne legen keine Eier und setzen
nicht schnell genug Fleisch an, für die
Agrarindustrie zu wenig Nutzen, deshalb müssen die
männlichen Küken grauenvoll sterben. Bislang erlaubt
es die Gesetzeslage diese Tiere zu töten und
beispielsweise sie als Futtermittel im Zoo zu
verwenden.
Anmerkung der Bonn-Report-Redaktion: Wir sind
darüber verwundert, dass die Politik in Berlin
gesetzlich dagegen noch nichts unternommen hat. Die
hochbezahlten Bundespolitiker sollten sich
schnellstens dafür einsetzen, dass dieses
grauenvolle Massensterben der Küken in der
Bundesrepublik Deutschland ein Ende hat. Es muss
schnellstens das Tierschutzgesetz ergänzt werden.
Für viele Menschen, die wir in einer Umfrage zu
diesem massenhaften Kükensterben gehört haben, ist
es unverständlich, dass die Politik in Berlin noch
nicht aufgewacht ist und dieses grausame Töten
endlich unterbindet. Wie sagte ein Bonner deutlich:
"Ich werde nicht mehr zur Wahl gehen, denn was tun
denn diese Politiker-Typen hierzulande schon. Allein
die Tatsache in der Flüchtlingsangelegenheit bringen
die da oben nichts zustande." Eine ältere Frau aus
Bonn-Duisdorf schüttelt mit dem Kopf, als sie hörte,
dass 45 Millionen Küken "regelrecht hingerichtet"
werden. "Diese Menschen, die so etwas machen,
müssten bestraft werden", sagte sie ärgerlich. Sie
fügte hinzu: "Was ich nun gar nicht verstehe, dass
die Politiker zuschauen, bei einer solchen
Massen-Tötungsaktion. Und nichts geschieht"
Wir könnten die
Politikerschelte der Befragten weiter fortführen.
Aber lassen wir das, weil es doch nichts bringt bei
diesen Politikern!
Schweinehaltung: "GrunzMobil" protestiert auf dem
Bonner Münsterplatz für Einhaltung der EU-Richtlinie
Mit ihrem fünf Meter hohen, schweineförmigen
Fahrzeug mit Video-Installation appelliert die
Stiftung an Politik und Tierindustrie. Ihre
Forderung: In der Schweinehaltung sollen wenigstens
die grundlegenden Tierschutzbestimmungen umgesetzt
werden. „Der rechtliche Schutz von Schweinen ist
schon äußerst schwach – dass selbst die
Mindeststandards laufend unterschritten werden, ist
ein Skandal«, erklärt Carsten Halmanseder, der für
die Stiftung vor Ort sein wird.
Ein Leben auf harten Betonböden mit Spalten (Foto),
durch die Urin und Kot abfließen – das ist Alltag
für die meisten Schweine in Deutschland. Aus
Tierschutzsicht sind diese Vollspaltenböden äußerst
problematisch, da sie u. a. innerhalb weniger Monate
zu Gelenkproblemen führen. Zudem widersprechen sie
laut Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
der EU-Schweinehaltungsrichtlinie. Diese wurde in
der Vergangenheit falsch übersetzt und forderte
deshalb nur "angemessene" Liegebereiche. In der
jetzt auf Initiative der Stiftung hin korrigierten
Fassung schreibt sie »angenehme« Liegebereiche vor.
Das Landwirtschaftsministerium reagierte bisher
ausweichend auf die Korrektur der Richtlinie. In
einem offiziellen Schreiben teilte es der Stiftung
mit, dass es sich bei Vollspaltenböden um gängige
Praxis handele. "Doch nur weil etwas gängig ist, ist
es noch lange nicht in Ordnung", bringt Carsten
Halmanseder die Position der Stiftung auf den Punkt.
"Wir rufen die Menschen deshalb dazu auf, zu
protestieren – und zwar auf ihren eigenen Tellern.
Mit der Vegan Taste Week zeigen wir, wie das geht."
Es handelt sich dabei um einen Online-Workshop mit
vielen Rezepten, Einkaufstipps und
Hintergrundinformationen zur veganen Ernährung.
MRad.
Die Bonn-Duisdorfer Bürgerinnen und
Bürger pflegen engen Kontakt mit dem
CDU-Ratsherr Bert Moll. Er sei ein
„Ansprechpartner von Format“, sagte uns
ein älterer Bürger aus Duisdorf am
Telefon, der sich immer wieder um die
Belange des Hardtberg Stadtteils
kümmert. Auch diesmal wieder betreffend
der Rückschnittsarbeiten vor dem
Frühling noch auszuführen, hat er sich
an die Bonner Stadtverwaltung gewandt.
Die
Stadtverwaltung hat ihm
mitgeteilt, dass die letzten
Baumkontrollen beim Alten Römerweg und
in der Briandstraße im August 2017
durchgeführt worden seien. Hierbei sei
derzeit kein Handlungsbedarf
festgestellt worden. Die nächsten
Baumkontrollen seien erst für Herbst
2018 terminiert. Sollte dabei
Handlungsbedarf festgestellt werden,
werde dieser dann nach Priorität durch
die Baumpflegekolonne abgearbeitet. Auf
dem Marktplatz in Duisdorf sei derzeit
eine Platane im Arbeitsprogramm, die
beinahe Fassadenkontakt verursacht. Die
notwendigen Arbeiten würden noch vor dem
Laubaustritt abgearbeitet. An dem
übrigen Baumbestand seien zurzeit noch
keine Schnittmaßnahmen notwendig. Sicher
könne es durch Baumbestand zu
Beeinträchtigungen der Anwohner kommen,
dies werde bei Pflegearbeiten, so weit
dies fachlich vertretbar sei, auch immer
berücksichtigt. Jedoch werde an Bäumen
kein nachhaltiger Rückschnitt
durchgeführt, sondern Pflegemaßnahmen,
die zum Erhalt der Bäume notwendig seien
und den natürlichen Habitus eines Baumes
berücksichtigten. Alles andere müsste
als Verstoß gegen die Baumschutzsatzung
der Bundesstadt Bonn angesehen werden.
Bert
Moll: „Insbesondere am Marktplatz in
Duisdorf bestehen Bedenken, dass die
Äste der Bäume an die Dächer stoßen und
außerdem durch ihre Blätter in den
anliegenden Wohnungen zu einer starken
Verschattung führen. Auch in
Bonn-Medinghoven, insbesondere am Alten
Römerweg ist dies ein Thema, wo die
Bäume auf städtischem Gebiet mit ihren
Ästen auf die Grundstücke der Anwohner
reichen. Deshalb habe ich die Verwaltung
gebeten, sich der Sache anzunehmen.“
Ein
anderes Baumthema bewegt die Bevölkerung
ebenfalls, und zwar den Windbruch von
Bäumen im Hardtbergwald. Infolge der
starken Stürme sind dort zahlreiche
Bäume umgestürzt (Foto), die mit den
Wurzeltellern im Wald liegen, auch
Trampelpfade am Bach seien im schlechten
Zustand. Dazu die Stadtverwaltung an
CDU-Politiker Moll: "Der besagte
Trampelpfad/Weg geht zum größten Teil
über private- und Bundeswaldflächen. Die
städtischen Waldparzellen, die auf den
Weg stoßen (ca. 50 Meter), werden
kontrolliert und dann gegebenenfalls
vorhandene Sturmschäden beseitigt."
Moll
weiter: „Ich verstehe, dass die
Förstereien der Stadt und des Bundes aus
Kostengründen nicht alles Bruchholz aus
dem Wald abholen und abtransportieren
können, zumal die Holzindustrie wohl an
diesem Holz mit Spannungen wegen des
unkontrollierten Bruchs nicht viel
Interesse hat. Trotzdem würde die
Bevölkerung es begrüßen, wenn nach und
nach im Wege der Pflege des Waldes die
Schäden beseitigt würden und ich habe
die Verwaltung der Stadt aufgefordert,
dies mit dem Forstamt des Bundes
abzustimmen.“
Alarmierender
Rückgang
der Vogelpopulationen
Die Bonner Ratskoalition verabschiedete
im Umweltausschuss ein konkretes
Maßnahmenpaket zur Erhaltung der
heimischen Vogelwelt. So sollen
zukünftig bei städtischen Neubau- oder
Umbaumaßnahmen die Gebäude mit
Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse
ausgestattet werden. Auch in Grünanlagen
und auf Friedhöfen wird geprüft,
inwieweit Nisthilfen angebracht werden
können. Träger von Bauvorhaben und
Privatpersonen werden von der Verwaltung
über Öffentlichkeitsarbeit angesprochen
und sensibilisiert.
Brigitta
Poppe-Reiners, Umweltpolitische
Sprecherin der GRÜNEN: „Mit Hilfe von
Nisthilfen kann der Wegfall von
Niststätten kompensiert werden. Sie
sollten den Vögeln das bieten, was diese
auch bei der Auswahl eines natürlichen
Brutplatzes beachten: Schutz vor
Raubtieren, vor Hitze, Kälte und Regen,
einen guten An- und Abflug. Die Kommune
trägt eine wichtige Verantwortung, um
gegen den dramatischen Rückgang der
Vogel- und Fledermauspopulationen aktiv
zu werden.“
Christian Gold, umweltpolitischer
Sprecher der CDU: „Angesichts der in
Deutschland festzustellenden stark
rückläufigen Vogel- und
Fledermauspopulationen müssen wir
bessere Lebensbedingungen und
Nistmöglichkeiten schaffen.“
Prof. Dr. Wilfried Löbach,
umweltpolitischer Sprecher der FDP: „Die
Entscheidung, welche und wie viele
Nisthilfen konkret eingesetzt werden,
erfolgt bei Bedarf durch Beratung mit
der unteren Naturschutzbehörde. Der
Aspekt der Gebäudebrüter könnte sowohl
an Schulen und Kindergärten als
Bildungsfaktor aufgegriffen werden.“
Zahlreiche Gebäudebrüter wie
Haussperling, Mehlschwalbe, Mauersegler,
Hausrotschwanz oder auch Fledermäuse
sind im Stadtgebiet selten geworden und
befinden sich bereits auf der Roten
Liste. Dieser Rückgang beruht auch
darauf, dass die Arten keine
ausreichenden Nistplätze vorfinden.
Ursächlich für den Mangel an Nistplätzen
sind unter anderem, die zunehmenden
Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden.
Modernisierungen führen zu vollständig
dichten und glatten Fassaden mit
fugenlos bündigen Oberflächen. Solche
Oberflächen sind für Gebäudebrüter
unbewohnbar. Auch fallen im öffentlichen
Raum wegen der Anforderungen an die
Verkehrssicherheit vielfach alte Bäume,
die natürliche Nisthöhlen besitzen, als
Nistangebot weg. Dieser Zustand der
mangelnden Brut- und Nistmöglichkeiten
führt, neben dem mangelnden
Nahrungsangebot an Insekten, zu einer
dramatischen Bestandsreduzierung der
Gebäude bewohnenden Schwalben, Segler,
Turmfalken, Eulen, Dohlen, Haussperling,
Hausrotschwanz und Fledermausarten.
Tierrechtler beerdigen
Eier-Qualitätssiegel „KAT“ in Bonn
Fotos:
Deutsches
Tierschutzbüro e.V.
Die
Tierrechtler des Deutschen
Tierschutzbüros haben
symbolisch das
Eier-Qualitätssiegel KAT
beerdigt. „KAT gaukelt dem
Verbraucher im Supermarkt
eine Qualität vor, die es
überhaupt nicht gibt“,
kritisiert Jan Peifer,
Vorstandsvorsitzender des
Deutschen Tierschutzbüros.
Vor
der Zentrale von KAT
demonstrierten zehn
Aktivisten der
Tierrechtsorganisation für
mehr und bessere Tierrechte
im Bereich der industriellen
Eierproduktion. Zwei in
Hühnerkostümen verkleidete
Aktivisten beerdigten
symbolisch das KAT-Siegel in
einem mit Erde befüllten
Sarg, um auf dessen
Wertosigkeit aufmerksam zu
machen. Weitere Aktivisten
prostestierten mit Bannern
und Plakaten, die aktuelle
Aufnahmen aus Betrieben
zeigten (Foto oben).
Die
ARD hat in der Sendereihe „ARD-Exclusiv“
über die aktuelle
Undercover-Recherche vom
Deutsche Tierschutzbüro
berichtet. Die heimlich
erstellten Videoaufnahmen
zeigen auf, wie Hühner in
Bio- und Freilandställen
gehalten werden (Foto). 8
Ställe wurden in Deutschland
und in den Niederlanden
dokumentiert. „Betriebe mit
35.000 und mehr Tieren sind
offenbar völlig normal, auch
im Biosektor“, so Jan Peifer.
Die Tierrechtler haben auch
Ställe vorgefunden, in denen
der Hühnerhalter die Tiere
nicht in den gesetzlich
vorgeschriebenen Auslauf
gelassen hat. „In 2
Betrieben wurden an den
Auslaufklappen ein
Stromdraht oder Nägel
montiert, offenbar mit dem
Ziel, dass die Tiere nicht
in den Auslauf gelangen
können“, kritisiert Peifer,
der die Gesetzesverstöße
dokumentiert und angezeigt
hat. Zudem haben die
Aktivisten bei ihren Vorort
Recherchen ungestempelte
Eier vorgefunden, die zum
Verkauf angeboten worden
sind.
Aber auch in den Ställen
sieht es nicht nach
Bio-Idylle aus. Auf mehreren
Etagen,
übereinandergestapelt,
werden die Hühner teilweise
gehalten. Über Förderbänder
werden das Futter und die
Eier transportiert „Bio ist
mittlerweile auch
Massentierhaltung“, so
Peifer. Die Aktivisten haben
bei ihren Recherchen auch
sterbende, tote und selbst
verweste Hühner in den
Ställen vorgefunden.
Die Eier der geschundenen
Hühner werden auch in
deutschen Supermärkten
verkauft. Dies erfolgt
regelmäßig unter dem Siegel
von KAT. Bei KAT handelt es
sich um einen Verein der
Eierwirtschaft mit Sitz in
Bonn. „Bei Kontrollen durch
KAT hätten die
Gesetzesverstöße auffallen
müssen, entweder wurde nicht
richtig kontrolliert oder es
fanden überhaupt keine
Kontrollen statt; aus
unserer Sicht ist das Siegel
wertlos“, so das Fazit von
Jan Peifer.
Unter dem Titel „Hinter
jedem Ei steckt
Tierquälerei“ haben die
Tierrechtler eine
Aufklärungskampagne, mit dem
Ziel, die Verbraucher über
Hühnerhaltung in Bio- und
Freilandbetrieben zu
informieren, gestartet. „Wer
diese Tierquälerei nicht
unterstützen möchte, dem
empfehlen wir auf
Ei-Alternativen
auszuweichen“, so Peifer
abschließend.
Deutsches
Tierschutzbüro klärt Straßenpassanten über
Milch und die
industrielle Milchkuhhaltung auf
BR.
Aktivisten des Deutschen Tierschutzbüros, als Kuh
verkleidet, liefen durch die Bonner
City-Einkaufsstraße und klärten die Passanten über
Milch und die industrielle Milchkuhhaltung auf.
Dabei haben die Aktivisten eine Umfrage unter dem
Motto „Hätten Sie´s gewusst?“ zum Thema Milch
durchgeführt und die Verbraucher gefragt, ob sie
wissen, woher die Milch in den Supermärkten
ursprünglich kommt. Denn immer wieder zeigen
Studien, dass die meisten Verbraucher nicht wissen,
was hinter dem Molkereiprodukt Milch steht.
Derzeit leben rund vier Millionen Kühe in deutschen
Milchbetrieben und müssen ihr gesamtes oder den
Großteil ihres Lebens in riesigen Stallanlagen und
auf Spaltenböden verbringen. Rund eine Million der
Kühe werden sogar ganzjährig angebunden und können
sich noch nicht einmal umdrehen. Sie werden jährlich
immer wieder künstlich befruchtet, um Kälber zu
gebären und um kontinuierlich Milch für die
Milchindustrie zu produzieren. Das Deutsche
Tierschutzbüro hat durch diese Aktion den Menschen
aufgezeigt, woher die Milch kommt und welche
Tierquälerei damit einhergeht.
Dazu sagt Philipp Evenburg, Pressesprecher des
Deutschen Tierschutzbüros: „Natürlicherweise
produziert eine Kuh zirka acht Liter Milch pro Tag,
die eigentlich nur für ihr Kalb vorgesehen ist, dass
ihr nach der Geburt entrissen wird. Im Rahmen der
Industrialisierung und der Massentierhaltung wurden
Kühe zu Hochleistungskühen gezüchtet, die heutzutage
um die 50 Liter pro Tag produzieren und aufgrund der
Haltung unter enormen Gelenk- und Euterentzündungen
leiden müssen, obwohl es mittlerweile diverse und
leckere pflanzliche Alternativen gibt.“
Kampf gegen illegalen Handel mit
Wildtieren
EU
soll Führungsrolle bei Artenschutzkonferenz
übernehmen
BR. „Europa
spielt beim illegalen Artenhandel eine große Rolle
als Transitregion, aber leider auch Zielregion.
Daher müssen wir die Eindämmung dieser kriminellen
Machenschaften vielmehr in den Fokus nehmen“,
schreibt der Europaabgeordnete Axel Voss (CDU) in
seiner Pressemitteilung.
Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments
verabschiedete eine Entschließung, die die
Forderungen für die anstehende, weltweit größte
Artenschutzkonferenz (CITES) im September in
Johannesburg/Südafrika konkretisiert. „Zum ersten
Mal nimmt die EU als Vollmitglied teil und
entsprechend gewichtig ist nun unser Einfluss“,
führt Voss weiter aus.
„Es geht wahrlich nicht um Kavaliersdelikte.
Illegaler Handel mit exotischen Pflanzen und Tieren
sind sehr gewinnbringende kriminelle Geschäfte und
deshalb müssen wir entschlossen gegen die
organisierten Verbrecherbanden vorgehen. Die enge
Verbindung zum internationalen Terrorismus und die
mit dem Handel einhergehende Korruption fordern eine
weltweit gut abgestimmte Zusammenarbeit von Polizei-
und Zollbehörden“, so Voss weiter.
In der Entschließung des Parlaments werden nun sehr
klar die negativen Auswirkungen von illegalem
Artenhandel sowohl auf die Biodiversität in den
Herkunftsstaaten als auch auf legale
Einkommensquellen und Sicherheit der örtlichen
Bevölkerung herausgestellt. „Ich unterstütze die
ambitionierten Bemühungen der EU-Kommission und der
Mitgliedstaaten bei der Korruptionsbekämpfung und
dem Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Ich
hoffe sehr, dass dies bei der CITES-Konferenz in
Johannesburg Früchte tragen wird, denn der
EU-Aktionsplan hat zahlreiche Maßnahmen
konkretisiert, wie die EU den illegalen Handel in
und außerhalb Europas bekämpfen will“, unterstreicht
der CDU-Europaabgeordnete abschließend, der die
Städte Köln, Bonn und Leverkusen sowie die Kreise
Rhein-Sieg und Rhein-Erft im Europäischen Parlament
vertritt.
Tierschützer kämpfen
vor dem
Landgericht Bonn für
Meinungsfreiheit
Vor
dem Landgericht Bonn kam es zur mündlichen
Verhandlung zwischen dem Modeunternehmen Bogner und
dem Deutschen Tierschutzbüro, das endgültige Urteil
steht allerdings noch aus und wird für kommenden
Freitag erwartet. Die Tierschutzorganisation legte
vergangene Woche Widerspruch ein, nachdem Bogner
ihnen per einstweilige Verfügung untersagt hatte,
direkt vor einigen Bogner Filialen zu demonstrieren.
„Diese einstweilige Verfügung ist ein massiver
Einschnitt in die Meinungs- und
Demonstrationsfreiheit. Wir sind daher optimistisch,
dass die einstweilige Verfügung aufgehoben wird“, so
Jan Peifer, Gründer des Deutschen Tierschutzbüros.
Die einstweilige Verfügung des Landgerichts Bonn
verbot dem Deutschen Tierschutzbüro vor zehn Bogner
Filialen (in Hannover, Sylt, Hamburg, Frankfurt,
Düsseldorf, Köln, München, Garmisch-Partenkirchen,
Nürnberg und Berlin) im Umkreis von 50 Metern zu
demonstrieren. „Wir werden wie Schwerverbrecher
behandelt, dabei decken wir nur die Wahrheit auf und
wollen verhindern, dass Tiere brutal getötet
werden“, so Peifer abschließend.
In den letzten Wochen kam es zu diversen Aktionen
vor Bogner-Filialen in ganz Deutschland. Jan Peifer:
„Alle Demonstrationen waren bei der zuständigen
Versammlungsbehörde angemeldet und genehmigt
worden“. Ziel der Protestaktionen war es, die Kunden
von Bogner darüber zu informieren, dass das Modehaus
immer noch Echtpelz im Sortiment hat. Die
Tierschützer haben sehr viel Zuspruch aus der
Bevölkerung erhalten, viele Bogner Kunden waren
überrascht und schockiert, dass Bogner Echtpelz im
Sortiment führt. Nach Recherchen des Deutschen
Tierschutzbüros stammt ein Teil der Bogner Pelze aus
Fernost. "Wer sehenden Auges in Kauf nimmt, dass
Hunde in China gequält und getötet werden, der muss
Demonstrationen vor seinen Filialen hinnehmen",
betont Jan Peifer.
Nisthilfen sollen die kleine Dohlenkolonie in der
Rheinaue unterstützen
Die
Dohle ist ein kleiner, sehr sozial lebender
Rabenvogel mit schwarz-grauem Gefieder. Sie brütet
bei uns vergleichsweise selten und es gibt nur
einzelne Kolonien mit deutlich weniger als fünfzig
Brutpaaren im gesamten Bonner Stadtgebiet. In der
Rheinaue brüten bereits seit vielen Jahren acht bis
zehn Dohlenpaare. Die vielen Rasen- und
Wiesenflächen in dem Park bieten den Vögeln eine
gute Nahrungsbasis, und in einer alten Pappelreihe
nahe am Rhein hat die Kolonie ihr Zuhause gefunden.
„Diese knorrigen alten Bäume mit ihren vielen Höhlen
und angefaulten Astlöchern bieten ideale
Nistmöglichkeiten - nicht nur für die Dohlen,
sondern auch für andere Arten wie Hohltaube,
Buntspecht, Star, Gartenbaumläufer, Nilgans sowie
Fledermäuse“, sagt Frank Wissing von der Kreisgruppe
Bonn des Naturschutzbunds Deutschland. Selbst
Stockenten nisten gelegentlich in diesen Bäumen in
größerer Höhe, sicher vor herumstreunenden Hunden
und Katzen. Die vielen Schäden dieser alten Bäume
stellen jedoch auch immer wieder eine Gefährdung für
die Nutzer der beiden vielgenutzten Rheinuferwege
dar. Daher sind regelmäßige Sicherungs- und
Pflegeschnitte erforderlich. „Die Mitarbeiter der
Stadt führen diese Maßnahmen so behutsam und minimal
wie möglich durch, um möglichst viele der wertvollen
Bruthöhlen zu erhalten“, so Moritz Wagner von der
Unteren Landschaftsbehörde der Stadt Bonn. Dennoch
ist der Verlust von Nistmöglichkeiten aufgrund der
Verkehrswegesicherung unvermeidlich. Um ein
möglichst umfangreiches Höhlenangebot im Bereich der
Kolonie zu erhalten, wurden nun in einer gemeinsamen
Aktion des NABU zusammen mit der Stadt Bonn
insgesamt sechs spezielle Nistkästen für Dohlen und
Hohltauben installiert, um so die bestehende Kolonie
so zu stärken. Auch im weiteren Umfeld wurden
zusätzliche Nisthilfen installiert, um der Kolonie
Raum für eine zukünftige Erweiterung zu bieten. Für
die interessierten Besucher des Rheinauepark bietet
diese Kolonie mit den zusätzlichen Nistkästen ideale
Möglichkeiten, im kommenden Frühjahr das
vielschichtige Sozial- und Brutverhalten der Dohlen
dort ausgiebig zu beobachten.
Foto: Der Mitarbeiter des Amts für Stadtgrün Ralf
Wind (links) und Frank Wissing vom NABU Bonn
installieren eine Nisthilfe.
Tierschutzorganisation deckt Hunderte
Verstöße im Nürnberger Delfinarium auf – 14 Strafanzeigen
gestellt
Laut
Angaben der Delfin- und Walschutzorganisation ProWal
verstößt der Nürnberger Tiergarten permanent gegen
Bestimmungen, die für die Haltung von Delfinen
vorgeschrieben sind. Zudem gefährde der Zoo die Delfine und
die Besucher. Das Nürnberger Delfinarium sei für die Zucht
und für die Haltung von Delfinen nicht geeignet.
Andreas Morlok,
Geschäftsführer von ProWal:„Wir
haben von Dezember 2014 bis zum Mai 2015 an 25 Tagen im
Delfinarium recherchiert und mit Erschrecken katastrophale
Zustände festgestellt und mehrere Hundert Verstöße gegen die
geltenden Vorgaben dokumentiert.
Wochen vor und Monate nach
der Geburt des Delfin-Kalbs Nami konnte, außer der
Delfinmutter Sunny und ihrem Nachwuchs, keinem der anderen
acht Delfine der erforderliche und vorgeschriebene
Mindestplatz im gesamten Becken-Komplex geboten werden. Im
Winter wurden 96 Nächte lang bis zu acht Delfine in eine
Traglufthalle mit viel zu wenig Platz eingesperrt, weil die
Hallen des alten Delfinariums mit der Mutter Sunny und ihrem
Baby Nami belegt waren. Alle Delfine werden nicht so
gefüttert, wie es angestrebt werden soll. Regelmäßig werden
die verspielten Tiere einer Reizarmut ausgesetzt und es wird
ihnen laut Haltungsrichtlinie vorgeschriebenes Spielzeug
vorenthalten.“
Das alte Delfinarium, welches
seit 1971 in Betrieb ist, müsste nach Ansicht von ProWal
sofort stillgelegt werden, da es keine geeignete Umgebung
bieten würde, um darin Delfine zu züchten und zu halten. Die
Halle verfüge über kein vorgeschriebenes natürliches
Sonnenlicht und kein Regen könne eindringen, da sich das
Dach nicht öffnen ließe. Die vorgeschriebene Hallenhöhe
würde nicht geboten und die Decke würde an einigen Stellen
schimmeln. Es hingen Teile an der Decke, die herunterfallen
und die Delfine und Mitarbeiter gefährden könnten. Die
Becken seien viel zu klein und es gäbe eine unerlaubte
Sackgasse, die den Delfinen keine Fluchtmöglichkeit bietet,
wenn sie von ihren Artgenossen bedrängt würden. Die
Beckenränder seien stellenweise veralgt und verrostet. Es
gäbe keine vorgeschriebenen unterschiedlichen Strukturen der
Böden und der Wände in den Becken des alten Delfinariums.
ProWal-Geschäftsführer
Andreas Morlok:"Ich
habe schon weltweit in über 30 Delfinarien Recherchen
durchgeführt, aber dieses alte Gebäude ist kein Delfinarium,
sondern ein Höllenloch!"
Laut ProWal würden die
Delfine, die Besucher, die eigenen Mitarbeiter und auch
Bauarbeiter im Nürnberger Delfinarium nicht ausreichend
geschützt. Im Winter sei an manchen Tagen kein Schnee und
Eis um die Außenbecken der „Delfin-Lagune“ beseitigt worden.
Mehrmals täglich wäre überhaupt keine Aufsicht an den Becken
anwesend gewesen. Kinder krabbelten an den Beckenrändern und
hätten ins Wasser fallen können. Es sei schon vorgekommen,
dass in Gefangenschaft gehaltene Delfine Besucher gebissen
hätten.
Trotz ausdrücklichen
Betretungsverbots als Auflage durch das Umweltamt der Stadt
Nürnberg würde der Zoo sogar Besucher in die im Winter
installierte Traglufthalle an bezahlten Sonderführungen
teilnehmen lassen.
Die Nichteinhaltung vieler
Vorgaben seien keine Ausnahmen, sondern fast täglich
festzustellen, meint ProWal. Morlok:"Würde
es die Auflage geben, dass der Tiergarten Nürnberg über alle
Becken seines Delfinariums WebCams installieren müsste, dann
wären diese Verstöße für jedermann ersichtlich! Im
Nürnberger Delfinarium befindet sich viel zu wenig Personal
und es drängt sich der Verdacht auf, dass dadurch zu Lasten
der Delfine, der Besucher und der Zoo-Mitarbeiter an der
Sicherheit gespart wird!“
ProWal hat in den letzten
Wochen 14 Strafanzeigen wegen vermuteter Tierquälerei
gestellt und fordert die zuständigen Behörden auf, dem Zoo
ein sofortiges Zuchtverbot für Delfine aufzuerlegen und die
Betriebsgenehmigung für sein Delfinarium zu entziehen.
Der Inhalt der dokumentierten
Verstöße und der Strafanzeigen hat ProWal in einem Dossier
auf seiner Webseite veröffentlicht:
„Tierkinder, die nicht schnell genug fliehen können, werden
aufgeschlitzt, verstümmelt oder regelrecht zerhackt. Gegen
die scharfen Klingen eines Mähdreschers haben sie keine
Chance“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere
bei PETA Deutschland e.V. „Jeder Landwirt sollte
routinemäßig vor und während dem Mähen von Wiesen
ausreichende Maßnahmen zum Schutz der Wildtiere in den
Arbeitsprozess integrieren.“
Um Tiere vor Verletzungen oder dem Tod zu bewahren, eignen
sich im Vorfeld der Mahd eingesetzte Vergrämungsmethoden wie
flatternde Bänder, Duftzäune oder akustische Signale. Diese
schrecken die Elterntiere auf und führen dazu, dass sie für
sich und ihren Nachwuchs ein neues Versteck suchen. Mithilfe
von sogenannten „Wildrettern“ in Form von modernen
Infrarotgeräten lassen sich Tierkinder schon vor dem Mähen
lokalisieren. Landwirte können Wildtiere auch während der
Mahd schützen, indem sie Wiesen von innen nach außen
bearbeiten und Schutzblenden an den Fahrzeugen verwenden.
Nicht gemähte Randstreifen bieten Tieren Zuflucht und
Lebensraum.
Nach dem Tierschutzgesetz ist es verboten, ein Wirbeltier
ohne vernünftigen Grund zu töten oder ihm länger anhaltende
erhebliche Schmerzen oder Leiden zuzufügen. Ebenso gilt laut
Naturschutzgesetz, dass wild lebende Tiere nicht mutwillig
beunruhigt oder ohne vernünftigen Grund verletzt oder
getötet werden dürfen. Landwirte sind dazu verpflichtet, den
zuständigen Jäger über eine bevorstehende Mahd zu
informieren, damit auch dieser entsprechende Vorkehrungen
treffen kann. Dennoch werden in Deutschland jährlich
schätzungsweise rund 100.000 Rehe durch Mähmaschinenarbeiten
schwer verletzt oder getötet.
Die Tierrechtsorganisation hat in der Vergangenheit
wiederholt Strafanzeigen gegen Landwirte erstattet, die
keine entsprechenden Schutzmaßnahmen getroffen und damit den
leidvollen Tod von Wildtieren billigend in Kauf genommen
haben – laut einem rechtskräftigen Urteil des Amtsgerichts
Biedenkopf ein strafbares Versäumnis.
Rehe und Feldhasen bringen ihre Jungen inmitten
hochgewachsener Wiesen in scheinbar sichere Verstecke, wohin
sie in regelmäßigen Abständen zum Säugen zurückkehren. Auf
diese Weise schützen sie ihre Kinder vor Fressfeinden, die
durch die Anwesenheit der Alttiere angelockt werden könnten.
Bei nahender Gefahr reagieren die Tierbabys mit dem
sogenannten „Drückinstinkt“ und verharren in ihrem Versteck
regungslos am Boden – eine bewährte Methode gegenüber
Fressfeinden.
Tierrechtsorganisation
schickt Spielzeug-Delfin in Badewanne an Politiker
Für
Oktober wird im Düsseldorfer Landtag die Abstimmung über den
Antrag der Piratenpartei auf Schließung des Duisburger
Delfinariums erwartet. Den anstehenden Termin hat PETA
Deutschland e.V. nun zum Anlass genommen, um den
Abgeordneten im Umweltausschuss ein Geschenk in Form eines
handgroßen Delfins in einer Spielzeugbadewanne zu senden. Er
soll den Politikern die Enge und Kargheit des Beckens, in
dem die Delfine ihr Leben im Duisburger Zoo verbringen,
symbolisch vor Augen führen. Gleichzeitig appelliert die
Tierrechtsorganisation an die Stimmberechtigten, mit „JA“
für ein Ende der Delfinhaltung zu votieren.
„Nordrhein-Westfalen hat nun die einmalige Möglichkeit,
Delfine und weitere Meeressäuger vor einem
entbehrungsreichen Leben in Gefangenschaft zu bewahren“, so
Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin bei PETA Deutschland e.V.
„Es ist allerhöchste Zeit, das Delfinarium zu schließen und
die Tiere in eine betreute Meereslagune zu überführen.“
Eine solche Entscheidung würde auch in der Öffentlichkeit
auf breite Zustimmung stoßen. Wie eine Studie der
Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zeigt, möchten viele
Menschen keine Delfine in Gefangenschaft mehr sehen. Im
September 2012 wurde hierzu eine bundesweite Umfrage mit
2.000 Teilnehmern ab 14 Jahren durchgeführt. Das Ergebnis:
71,3 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass „Delfine
in den Ozean, nicht in den Zoo gehören“. Die Mehrheit der
Deutschen möchte Delfine lieber in Freiheit sehen. Auch der
nordrhein-westfälische Umweltminister Johannes Remmel hat
sich im Sommer in einem Schreiben an Landwirtschaftsminister
Christian Schmidt für ein Haltungsverbot von Delfinen in
deutschen Zoos ausgesprochen.
In Duisburg leben derzeit neun Große Tümmler sowie ein
einsamer Amazonas-Flussdelfin. Drei der Tiere sind
Wildfänge, insgesamt gab es bei den Delfinen und Kleinwalen
bereits mehr als 60 Todesfälle seit Eröffnung des
Delfinariums. Das Wasser der Becken ist maximal sechs Meter
tief. Täglich finden zwei bis vier Vorstellungen statt, bei
denen die Delfine Kunststücke aufführen müssen. Außerdem
werden dort Kindergeburtstage veranstaltet, bei denen die
Kinder mit einem Schlauchboot über das Wasser gezogen werden
– das kann für die kleinen Besucher gefährlich sein, da
Delfine Wildtiere sind, die auch angreifen können. Für die
Tiere wiederum stellen eingeschleppte Keime oder
Fremdkörper, die sie verschlucken könnten, eine Gefährdung
dar.
Verschiedene renommierte Wissenschaftler sprechen sich
deutlich für eine Beendigung der Gefangenhaltung von
Delfinen und Walen in Zoos aus. Dabei stützen sie sich auf
neueste Erkenntnisse: Beispielsweise sind laut der
Meeresbiologin Lori Marino von der Emory Universität in
Atlanta nicht Affen, sondern Delfine die intelligentesten
Lebewesen neben dem Menschen. Dem Ethikprofessor Thomas
White von der Loyola Marymount Universität in Los Angeles
zufolge verfügen die Meeressäuger über positive und negative
Empfindungen, erkennen einander und sich selbst im Spiegel,
gehen analytisch und planmäßig vor und lösen komplexe
Aufgaben. Außerdem können sie gefühlsmäßig intensiv und
langanhaltend leiden. Daher dürften sie laut White auch
nicht wie Sklaven für Tiershows vermarktet werden.
In den Ozeanen leben Delfine in großen Sozialverbänden,
schwimmen pro Tag bis zu 150 Kilometer weit und tauchen in
Tiefen von bis zu 300 Metern. Im Delfinarium hingegen wird
ihnen alles genommen, was ihr Leben in Freiheit ausmacht.
Sie können weder mit Artgenossen in den Wellen spielen, noch
in der Strömung treiben oder stundenlang gemeinsam jagen.
Video dazu hier
Uhu "Urmel" begeistert
zahlreiche Besucher mit
seinen Flugkünsten
BR.
Obwohl sich die Wetterlage nicht gerade von der besten Seite
zeigte, waren dennoch zahlreiche Eltern mit ihren Kindern,
aber auch einige Senioren zur Auffangstation der
Wildvogelhilfe Rhein-Sieg nach Eitorf gekommen. Sie ließen
es sich nicht nehmen, und zwar an der Nachtwanderung mit
einem Uhu dabeizusein. Gespannt versammelte sich alles vor
dem Vogelhaus und wartete auf Gregor und den Uhu "Urmel".
Das Warten hatte sich gelohnt. Urmel gab trotz nassem
Gefieder und den vielen Zuschauern seine erste Flugschau vor
Publikum zum Besten. Danach ging es in den Wald. Mit Fackeln
und Regenkleidung bewaffnet, konnte das Wetter der guten
Laune nichts anhaben. Bei drei Zwischenstops blieb genug
Zeit für Fragen und kleine Spiele, um mehr über den Uhu zu
erfahren. Nach etwas über einer Stunde gelangten sie wieder
in der Station, wo es warmen Kakao, Kuchen und Kekse als
kleine Stärkung gab. Beim gemütlichen Vorlesen einer
Uhugeschichte im Wohnzimmer konnte man den Abend gut
ausklingen lassen. Allen Teilnehmern hat diese interessante
Aktion viel Spaß gemacht.
Wie zu hören ist, wird im
kommenden Jahr diese Wanderung mit dem Uhu wiederholt.
Schon jetzt notieren: Am
14.6.2015
gibt es einen Tag der “Offenen Tür“, zu dem alle
interessierten Tierliebhaber herzlich eingeladen sind.
Töten
als Freizeitbeschäftigung: Jetzt beginnt in
Nordrhein-Westfalen die Saison für die Jagd auf Blässhühner.
Bis zum 20. Februar werden den Jägern voraussichtlich wieder
tausende Tiere zum Opfer fallen. Obwohl es in NRW nur wenige
tausend Brutpaare gibt, wurden im Jagdjahr 2012/2013 rund
2.400 Blässhühner erschossen. Die Tierrechtsorganisation
PETA Deutschland e.V. fordert Umweltminister Johannes Remmel
jetzt auf, die Jagd auf Blässhühner zu verbieten. Da das
Fleisch der Tiere wegen seines Geschmacks nicht verzehrt
wird, verstößt die massenhafte Tötung der Vögel gegen das
Tierschutzgesetz. Nach §1 dürfen Tiere nicht ohne
vernünftigen Grund getötet werden. PETA setzt sich zusammen
mit Tier- und Naturschutzverbänden dafür ein, dass der
Tierschutz bei der anstehenden Reform des Landesjagdgesetzes
in NRW Berücksichtigung findet. Zu den Forderungen des
Bündnisses gehört insbesondere, die Jagd auf Tierarten zu
verbieten, die von Jägern nur zum Spaß getötet werden.
„Die Jäger benutzen Blässhühner als lebende Zielscheiben.
Tausende dieser Vögel werden jedes Jahr erschossen, weil ein
paar Menschen Vergnügen am Töten haben“, so Diplom-Zoologe
Peter Höffken, Wildtierexperte bei PETA Deutschland e.V.
„Die Politik muss diesem Wahnsinn endlich ein Ende
bereiten.“
Blässhühner leben vorwiegend an den Ufern von Seen und
langsam fließenden Gewässern. Ihre Nahrung besteht
hauptsächlich aus frischen und faulen Pflanzenteilen. Die zu
der Familie der Ralle gehörende Vogelart brütet in der Regel
ein- oder zweimal im Jahr. Im Winter zieht ein Großteil der
Vögel in mildere Gefilde.
PETA setzt sich für die Abschaffung der Jagd ein. Zahlreiche
Studien belegen, dass der Abschuss von Tieren nicht dazu
geeignet ist, Wildtierpopulationen dauerhaft zu regulieren.
Wissenschaftler wiesen nach, dass beispielsweise bei
Wildschweinen und Füchsen die Geschlechtsreife der
weiblichen Tiere aufgrund der Bejagung früher eintritt, was
die Geburtenrate ansteigen lässt. Demnach bedingt ein hoher
Jagddruck, dass in dem Gebiet die Anzahl der betreffenden
Wildtiere ansteigt. Auch Prof. Dr. Josef Reichholf, ein
namhafter Biologe der TU München, sieht aus wildbiologischer
Sicht keine Notwendigkeit in der Jagd: Die nahezu
ausgerotteten Wölfe müssen nicht durch menschliche Jäger
ersetzt werden, da eine natürliche Regulation der im Wald
wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie
Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten
stattfindet.
AnjaP. Nachdem 2013 der Beschluss des Stadtrats von
2012 aufgehoben wurde, dass Zirkusse, die Wildtiere mit sich
führen, nicht im Bonner Stadtgebiet gastieren dürfen, steht
Oberbürgermeister Nimptsch nun in der Kritik, nachdem er
sich in dem soeben gastierenden Zirkus Charles Knie
fotografieren ließ und somit deutlich macht, dass er die
Wildtiere im Zirkus toleriert und unterstützt, obwohl er die
damalige Rücknahme des Beschluss bedauerte.
Die Grünen setzen sich weiterhin dafür ein, ein Verbot für
Zirkusse mit Wildtieren
durchzusetzen, wie es in vielen weiteren Städten und
Staaten wie zum Beispiel Köln oder England bereits der
Fall ist. Zum Schutz der Tiere wurde ein zentrales
Zirkusregister eingerichtet; der Versuch der Grünen, ein
Haltungsverbot für Affen, Elefanten und Großbären
durchzusetzen, scheiterte jedoch an der schwarz-gelben
Regierung. „Wir werden uns weiter dafür stark machen, dass
Wildtiere in Zirkussen nicht zur Schau gestellt werden
dürfen und auf Bonner Stadtgebiet gastieren“, so die
umweltpolitische Sprecherin Brigitta Poppe.
Falkenblick
zum Kölner Dom
Energiewende schafft neue Nistplätze für den Wanderfalken
Schon heute gibt es einen
Gewinner der Energiewende! Denn in rund 60 Meter Höhe
montieren seit Tagen Techniker im Auftrag der Amprion GmbH
(Netzgesellschaft für den Transport von Strom) wetterfeste
Nistkästen für den Wanderfalken.
In Absprache mit dem NABU
Bonn wurden auf der Strecke von Bornheim-Sechtem bis zur
Landesgrenze nach Rheinland-Pfalz fünf Standorte mit
geräumige Kästen für den schnellen Greifvogel ausgestattet.
Alle Standorte liegen entlang der 380 KV / 110 KV
Höchstspannungsfreileitungen, die für den Energietransport
in den Süden Deutschlands benötigt werden. Im Rahmen der
Aufrüstung der Trasse für die neuen Stromstärken konnten nun
die neuen Nistplätze geschaffen werden. Ein Planungsbüro
hatte für Amprion bereits im Vorfeld mit dem NABU Bonn die
örtlichen Gegebenheiten und speziell die Anforderungen für
den Wanderfalken abgestimmt.
Gebaut wurden die Nistkästen
von einer Essener Behindertenwerkstatt, das gesamte Projekt
„Wanderfalke“ kostet über 10.000 Euro. „Wir freuen uns jetzt
schon auf das kommende Frühjahr und Erfolge bei der Annahme
der Kästen“, so Alexander Heyd und Peter Meyer vom NABU
Bonn. „Dies ist ein wichtiger Beitrag für den Artenschutz,
denn der Wanderfalke hat langsam Wohnungsnot in unserer
Region.“
Steckbrief:
Wanderfalke
Dieser eindrucksvolle Falke
ist größer als eine Taube und im Flug an den langen, spitzen
Flügeln und dem relativ kurzen Schwanz zu erkennen, außerdem
an den schnellen kraftvollen Flügelschlägen. Ein weiteres
gutes Erkennungsmerkmal ist der sehr dunkle Oberkopf und
insbesondere der breite, schwarze Backenstreif. Die
Gefiederfärbung ist oberseits blaugrau, unterseits hell mit
dunklen Quer-bändern bzw. Flecken auf der Brust.
Der Wanderfalke wurde 1971
vom NABU zum ersten „Vogel des Jahres“gekürt. Er stand
damals kurz vor der Ausrottung. Umweltgifte (v.a. DDT, HCB
und PCB) verursachten dünnschalige Eier, die den Bruterfolg
reduzierten. Das Verbot der Gifte und die Überwachung der
Horste durch Freiwillige konnte der Vogel gerettet werden.
In Nordrhein-Westfalen brüten heute dank der erfolgreichen
Arbeit der Falkenschützer wieder 82 Brutpaare, 2002 waren es
nur 38 erfolgreiche Brutpaare.
In der Region betreut der
NABU Bonn mehrere Nistkästen für den Wanderfalken, unter
anderem am Stadthaus in Bonn und auf dem Funkturm in
Witterschlick.
PETA stellt Strafanzeige
gegen Welver Ferkelaufzuchtanlage
A.P. Im Rahmen von zwei Prüfungen der Welver
Ferkelaufzuchtanlage im Kreis Soest stellten die Ermittler
der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. und die
Tierrechtler von animals e.V. kranke, tote, sterbende und
teilweise angefressene Ferkel in dem Unternehmen fest. Es
konnten zahlreiche hygienische und medizinische Mängel
beobachtet werden. „Die massive Tierquälerei im Betrieb in
Welver dürfte vorsätzlich begangen sein. Damit wurde das
Leid der Ferkel bewusst in Kauf genommen“, erklärt
PETA-Agrarwissenschaftler Dr. Edmund Haferbeck.
„Offensichtlich steht hier der Profit vor dem Wohl des
einzelnen Tieres. Daher scheinen sich die Verantwortlichen
bewusst über staatliche Erlasse zum Tierschutz, Kontrollen
und angebliche Qualitätsstandards hinwegzusetzen.“
In den rund 66.000 deutschen Schweinemastanlagen werden
immer wieder Verstöße gegen die Bestimmungen der
Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung aufgedeckt. Um
Menschen dazu anzuregen, Tierquälerei zu verhindern, wirbt
die Organisation PETA für ihr kostenloses
Veganstart-Programm, welches die Umstellung auf rein
pflanzliche Ernährung vorsieht.
Stoppt
Tierquälerei!
Taubenwettflüge widersprechen dem Tierschutz und müssen
verboten werden
PETA
appelliert an Justizminister Kutschaty auf
Schirmherrschaft zu verzichten
Verdurstet, vor Erschöpfung
zusammengebrochen, schwer verletzt und orientierungslos – so
ergeht es zahlreichen Tauben, die bei Wettflügen eingesetzt
werden. Medienberichten zufolge plant der
nordrhein-westfälische Justizminister Thomas Kutschaty, sich
als Schirmherr und damit als offizieller Befürworter des
großen Taubenwettflug-Events „RUHR 2013“ im September 2013
einzusetzen. Daraufhin wendet sich PETA Deutschland e.V. nun
in einem Anschreiben mit detaillierten
Hintergrundinformationen an den Minister und bittet ihn auf
die Patenschaft für den Wettflug zu verzichten. PETA stuft
die Veranstaltung als tierschutzwidrig ein, denn nach § 1
des TierSchG darf niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund
Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. Nach § 3 TierSchG
ist es verboten, Tieren Leistungen abzuverlangen, die ihre
Kräfte übersteigen.
„Wir hoffen, dass sich Herr Kutschaty als
prominente Person mit Vorbildfunktion gegen die
Schirmherrschaft entscheiden wird. Wer über das Schicksal
der betroffenen Tauben im Bilde ist, der kann solche
Veranstaltungen nicht mit gutem Gewissen unterstützen“, so
Charlotte Köhler, Kampagnenleiterin und Tauben-Expertin bei
PETA. „Wir bitten den Minister, stattdessen lieber
tierfreundliche Events und Organisationen zu fördern.“
Für Wettflüge werden die Tauben an einen
bis zu 1.000 Kilometer vom Heimatschlag entfernten
Auflassort transportiert. Es ist jedoch nicht der sportliche
Ehrgeiz, der die standorttreuen Tiere zu Höchstleistungen
antreibt, sondern die Sorge und Sehnsucht nach ihrem Partner
und dem heimatlichen Nest mit ihrem Nachwuchs. Oftmals sind
die Tauben mit dieser Herausforderung überfordert und ihr
Flug endet tödlich. Andere Tiere stranden in Städten, wo sie
als „Stadttauben“ ein leidvolles Leben führen.
Züchtern geht es nicht um das Wohl der
Tiere, sondern in erster Linie um den Erfolg, wie
beispielsweise um die Siegesprämie der „RUHR 2013“ in Form
eines Kleinwagens von Skoda. Vor diesem Hintergrund haben
Tauben, die langsamer als andere sind oder einen weniger
ausgeprägten Orientierungssinn haben, keinen Nutzen und
werden getötet. Die Züchter entledigen sich der Tiere, indem
sie ihnen ohne Betäubung das Genick durch Umdrehen oder
Langziehen des Halses brechen. PETA kämpft für ein
generelles Verbot von Wettflügen.