Geschichten aus dem

Gestern und Heute

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Bei Manfred Rademacher, dem Bonner Journalisten, dem Goldmedaillengewinner des Internationalen Wettbewerbs „WorldPressPhoto“, kann es schon mal passieren, dass es ihn verflucht stört, wenn irgendwann morgens bei ihm im Schlafzimmer der Wecker schrillt oder das Telefon hintereinander aufdringlich klingelt, als wäre es wichtig.

Seine Stärke sind Feature-Geschichten, Gedichte und Fotos aus dem Gestern und Heute! Mit seinen Beiträgen will er seinen Mitmenschen das Leben versüßen! Ihnen Freude bereiten!

Helmut Schmidt, seinerzeit Verteidigungsminister, hat einmal zu ihm gesagt: “Deine Geschichten und Deine Fotos sind verdammt hintergründig, auch ganz schön frech!“ Schmidt "Schnauze" duzte ihn, denn damals war der „Radi“, wie man ihn in Bonn unter Kollegen und in der Leitung des Verteidigungsministeriums nannte und teilweise heute noch nennt, ein SPD-Mitglied. Wohlgemerkt damals, nicht mehr heute! Als Genosse duzte man sich halt! Ich glaube heute auch noch, oder? Keine Ahnung! Uninteressant!

Sein Grundsatz: "Schenke anderen Menschen Freude, denn Freude freut!"

Bei diesem Internetbuch liegt das Copyright by Manfred Rademacher

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Bei allen Leserinnen und Lesern bedanken

wir uns ganz herzlich für die

vielen positiven Mails zu unserem Internetbuch -

zu unserer Online-Zeitung im Allgemeinen!

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Atombusen

Es war ein Samstag im Juli. Herrliches Wetter, Sonne pur, 30° am späten Nachmittag. Fast schon zu viel von dem Pur. Dazu kam noch, dass der Grill im Garten vom Paule auch noch mächtig einheizte. Die Stimmung war famos! Denn das Kölsch, herrlich gekühlt, schmeckte köstlich und ging weg wie warme Semmel.

Plötzlich kommt ganz aufgeregt der kleine Erich, acht Jahre jung, und spricht seine Mutter an: “Mama, was ist denn ein Atombusen?“

„Wo hast du das denn her?“

„Das sagte Onkel Fritz zum Papa, als sie von unserer Nachbarin gesprochen haben.“

„Mama, nun sag schon, was ist ein Atombusen?“

„Das ist eine Frau mit einem großen Busen. Man sagt auch dazu: Die hat aber einen großen Busento.“

„Mama, und wie bekommt man so einen großen Busento?“

„Lass dir das von deinem Vater erklären!“

„Papa, Mama hat gesagt, dass du mir das mit dem Atombusen erklären sollst.“

„Später mein Junge, später!“

„Papa, und was ist denn ein Busenfreund? Ist das ein Mann, der Atombusen liebt?“

„Nee, mein Junge! Das sagt man so, wenn man einen guten Freund hat. Das ist jemand, mit dem man sehr eng befreundetet ist.“

„Gibt es auch eine Busenfreundin? Hast du auch eine?“

„Mein lieber Junge, du hast doch auch eine gute Schulfreundin, die immer bei dir abschreibt, und du täglich mit ihr Tischtennis spielst. Das ist beispielsweise auch eine Busenfreundin von dir.“

„Aber Papa, kann nicht sein, die hat ja keinen Busen. Also kann sie auch keine Busenfreundin von mir sein. Höchstens eine Freundin ohne Busen!“

Papa abschließend: “Naja, mein Junge, wenn deine Lisa mal älter wird, dann kriegt sie bestimmt auch einen Busen, vielleicht auch einen Atombusen. Warte mal ab!“

 

 

Auf dem Dachfirst sitzt `ne Ente,
sie ist sehr alt und schon in Rente.
Ich klatsche mehrmals in die Hände,
die Ente bleibt, Gedicht zu Ende.

Katschinski ruft an

Samstagmorgen. Mein Telefon schrillt. Bevor ich etwas sagen konnte, brüllte eine Stimme: “Hier ist Katschinski. Wann kommen Sie, Leo?“

„Sie müssen sich verwählt haben, Herr Katschinski!“

„Quatsch, wenn ich mit dem Leo sprechen möchte, dann wähle ich immer diese Nummer, capito? Wann kommen Sie, Leo?“

„Hier ist Max Huckeduster. Wann soll der Leo denn kommen? Vielleicht morgen, so gegen 19 Uhr?“

„Er soll seine Frau mitbringen zum Abendessen!“

„Ich sage dem Leo bescheid. Ehrenwort! Und Tschüs, Herr Katschinski!“

 

Lügen haben kurze Beine

Liebe Leute, viele Lügen Tag und Nacht! Sogar im Traum lügen wir. Allerdings Weltmeister im Lügen mit großem Abstand sind die Politiker, die in der Gunst der Bürgerinnen und Bürger auf dem letzten Platz meiner Liste stehen. Es leben Arme und Reiche in diesem Lande und sie lügen täglich, dass nur so die Schwarte kracht.

Oma Gertrud, die ihren Enkelkindern immer einhämmert: “Ihr Lieben, ihr müsst immer ehrlich sein, niemals lügen, den Lügenhaben kurze Beine, verstanden! Geht bloß nicht mal an Omas Portmonee und sagt dann, das waren wir nicht. Denn eure Oma weiß genau, wieviel Pinunsen noch in der Geldbörse sind. Die ist noch nicht verkalkt!“

Liebe Leute, wären wir alle ehrlich und würden unsere Gedanken preisgeben, dann gingen mit Sicherheit viele Ehen und Freundschaften auseinander. Bella figura Merkel hätte sehr viele Feinde. Auch jene Staatsmänner, die sie umarmen und küssen, wie dieser Weiberheld Macron aus Frankreich. Länder-Chefs würden ihre Beziehungen abbrechen, wenn die Wahrheit ans Tageslicht käme. Und Mr. Lindner von der FDP und andere mehr aus der Berliner und EU-Politik, die allesamt zu ihren Nebeneinkünften schweigen und lügen, die kämen bei den Wahlen weit unter fünf Prozent. Keiner der Bürgerinnen und Bürger hierzulande würde heutzutage noch zur Wahl gehen.

Würden alle die Wahrheit sagen, dann würden sich Vereine und mit Sicherheit Briefmarken-Clubs auflösen. Ganz bestimmt! Keiner würde besser leben! Also, was bleibt uns anderes übrig? Wir lügen alle weiter!

 

Welch eine Mitleidstour

 

Sobald man die 70 hinter sich lässt, heißt es von Bekannten, Freunden und bei den Typen der Presse-Einladenden, jüngeren Alters: „Geht es Ihnen gut? Wirklich gut?“ Ich nicke leidend. Vielleicht gibt ja eine Spende. Ein Banker meinte gar zu mir, dem Manne aus dem Stadtteil Hardtberg: „Warum tun Sie sich das noch an und jagen die Pressetermine ab in Ihrem Alter? Haben Sie das nötig?“ Nötig nicht, aber wie heißt es doch so schön: „Einmal Journalist, immer Journalist!“ Warum soll, der Manne, wie mich meine Stammtischbrüder allesamt nennen, mit Kissen in Vorhalte aus irgendeinem Fenster herausschauend, die noch wertvollen Tage des angebrochenen Lebenswinter vergeuden. Wer schreibt denn dann noch gegen diese Machtpolitiker in Berlin und die in Düsseldorf, die sich die Taschen mit Diäten vollsacken und die über 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner mit einem kleinen Prozentsatz an Rente abspeisen.

Kürzlich erhielt ich, das war Anfang Januar 2015, eine Pressemitteilung der Stadt Bonn, man suche einen Schöffen, aber er dürfe nicht älter als 70 Jahre sein. 70 und keinen Tag älter, wer älter ist, der schnallt nichts mehr? Kapiert nichts mehr? Ich sehe noch kommen, dass die Merkel mit ihrem Komplott, der SPD und CSU beschließt, dass alle über 70 den Führerschein abgeben müssen. Obwohl doch erwiesen ist, dass die Senioren die wenigsten Unfälle verursachen. Die meisten Unfälle verursachen nämlich die Jungen zwischen 18 und 35 Jahre. Diese Führerscheinabgabe mit 70 wäre eine tolle Sache, wenn ich, der Esel nennt sich immer zuerst, und meine anderen 70err und drüber alle Fahrten auf Kosten der Großen Koalition mit dem Taxi unternehmen könnten. Die Taxi-Unternehmen würden gut Geld verdienen, weitere Taxi-Firmen würden geschaffen, also Arbeitsplätze, und die Arbeitslosigkeit ginge immer mehr zurück. Und ein ganz wichtiger Faktor wäre, wir hätten mindestens eine Million Autos weniger auf unseren Straßen.

Man denke da an die Umwelt, die verpestete Luft, den Feinstaub, die diese Bezinschleudern erzeugen. Wann endlich steigen die Politiker in Berlin und anderswo in dieser Republik auf Elektro-Autos um, wie der vorbildliche Bonner SPD-Mann, Bundestagsabgeordnete und Staatssekretär, Ulrich Kelber, der sich in Bonn mit seinem massigen Körper in einen Elektro-Smart zwängt und der Bevölkerung über die Medien mitteilt, dass er umweltfreundlich fahre. An ihm nehmt euch Politikernasen, wo ihr auch immer eure satte Kohle aus Steuergeldern einstreicht, nicht verdient, mal ein Beispiel an diesem Mann!

Gerade stelle ich mir vor, wie der schwergewichtige SPD-Chef Gabriel, das Wirtschaftswunder und die Merkel, elegant mit weißer Malerhose, die sie zum Schreien "prokollgerecht" bei Staatsbesuchen trägt, wo die anderen VIPs dunkel gekleidet, wie es sich gehört, aus einem Elektro-Smart zwängen oder auch der lange, stets grinsende CSU-Chef Seehofer, von seinem Fahrer die Beifahrertür aufgerissen bekommt. Vom breiten, massigen  Altmaier, seines Zeichens Kanzleramtsminister, ganz zu schweigen. Aber es gibt ja auch andere, größere Elektroautos, könnt Ihr mir glauben.

 

 

Im Fliederbaum ein Vogelhaus,

beschlagnahmt von ´ner kleinen Maus.

Sie lässt keinen Vogel dort hinein,

denn dieses Häuschen ist für sie allein.

Großzügig ist der Bauherr, sie hat alles frei,

auch die Miete ist dabei,

sie muss nicht wie die Menschen bangen,

die auf Vermieters ständigem Verlangen,

abgezockt werden auf Teufel komm raus,

bis den Mietern die Luft geht aus.

Und was sagt uns das Gedicht?

Die Mieten steigen, so auch Heizung und Licht,

aber die jetzige Regierung stört das nicht!

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Sauftour

 

Keine Feier ohne Meier!

Diese Welt ist für mich stets offen,

mein lieber Mann, bin ich besoffen.

Es ist schon weit nach acht.

Besser: weit nach Mitternacht.

Ich torkle vorbei am Teich, dem Kranken,

wo schon einige Fische ertranken.

Aus dem nahen Walde, wo die Füchse leben,

schreit eine Stimme: „Lass’ uns noch einen heben!“

Dazu krächzt ein Uhu laut aus der Ferne,

und Hedwig sagt leise: „Ich hab’ dich sooo gerne!“

Ich sag’s euch ganz offen,

wir sind beide ganz schön besoffen!

 

Tante Emma

 

Tante Emma is 'ne Nette,

rundherum 'ne ganze Fette,

mit 'nem dicken Bauch.

Zugenommen hat se, wie bella figura Merkel auch!

 

Abspeck-Kur

 

Wie heißt es oftmals an Silvester oder an

anderen Abspeck-Tagen immer? Morgen nehme …

 

Das Schwein

 

Ist der Schweinestall zu klein,

dann steht das Schwein auf einem Bein.

 

Der Hahn

 

Er hat 100 Hennen am Tag, der Hahn,

ist das nicht der helle Wahn?

 

Der Rhein

 

Durch Bonn fließt der Rhein,

so muss das sein!

Ich gehe an ihm entlang mit fröhlichen Gedanken,

plötzlich fällt mir ein: Ich muss ja auch noch tanken.

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Ich sitze da und halt den Mund.

Neben mir sitzt Hasso, das ist mein Hund.

Wir lieben beide die Natur,

so auch die Kühe und Schafe auf weiter Flur.

Wir schauen bis weit hinter den Strand,

wo hinterm Meer verläuft das Wasser im Sand.

Unzertrennlich sind wir zwei beiden

und haben beide das gleiche Leiden.

Obwohl wir laufen über Felder und Wiesen

spricht mein Arzt von Übergewicht,

das sei erwiesen.

Ich soll rennen und weniger Essen fassen,

hört sich gut an, man kann's aber auch lassen!

Und was sagt uns das Gedicht?

Bleibt so wie ihr seid und quält euch nicht!

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Kalte Welt!

 

Die Welt wird immer älter,
diese Welt wird immer kälter!
Viele Kriege werden entfacht,
Millionen Menschen umgebracht.
Viele Menschen müssen leiden in dieser Welt,
Kinder verhungern und verdursten,
sie haben dieses Elend nicht bestellt!
Politiker lassen die Waffen sprechen,
ohne Rücksicht auf Verluste, auf Biegen und Brechen!
Schreckliche Bilder Tag für Tag,
viele fragen sich: Wann kommt der Tag,
wo alle sich friedlich vereinen,
wo keine Mutter mehr muss um ihre Kinder weinen?
Was hätten wir für eine tolle Welt,
die alle Menschen friedlich zusammenhält!
Die Rüstungs-Milliarden wären für einen guten Zweck,
keiner müsste mehr hungern oder wohnen in Wellblechhütten, im Dreck.
Aber das ist wohl reine Utopie,
denn solange es Menschen gibt, kommt dieses Wunschdenken nie!
Es wird weiterhin Kriege geben
und die Menschen werden zum großen Bedauern nie in Frieden leben!

 

Eine Bauersfrau

 

Eine Bauersfrau aus Fürstenau,

sie war ganz toll und mächtig schlau.

Sie wärmte sich beim Knecht,

das war dem Bauern gar nicht recht.

Danach hat der Bauer es gewagt

und wärmte seine schöne Magd.

Und was sagt uns das Gedicht?

Leute, seid füreinander da,

vergesst das nicht! 

 

Muss das sein?

 

Ein Mensch frisst viel in sich hinein,

er schluckt sehr viel und macht sich klein.

Muss das sein?

Er legt Bescheidenheit an den Tag,

was er eigentlich gar nicht mag.

Doch des lieben Friedenswillen hält er still

und macht alles, was er im Grund’ nicht will.

Und was sagt uns das Gedicht?

Sei selbstbewusst und keine Flasche nicht!

 

 Rohkost

 

"Meine Frau liebt heiß und innig Rohkost", sagt der Jochen.

Fritz meinte drauf:

"Meine Frau kann auch nicht kochen!"

 

Politiker 

 

Allen Politikern sei gesagt: "Nur wer bereut, dem wird verziehen!“ Aber oftmals kommt die Reue zu spät, denn Reue ist nämlich Verstand!

 

Wanderung

 

Ein Tier im Fell hellbraun

klettert übern hohen Zaun.

Es ist lustig zuzuschauen!

Dieses kleine Schwein,

läuft nun ganz allein

von Bonn in Richtung Leer,

denn es will ans Meer,

das Meerschweinchen Peer!

Und was sagt uns das Gedicht?

Meerschweinchen lieben das Meer

oder auch nicht!

 

Gewissen

 

Haste ein schlechtes Gewissen,

dann schläfste auch beschissen!

 

Macht

 

Wer mit Macht nach oben kommen will, der fällt oft tief.

 

Schwarze Haare

 

Paule und Fritze treffen sich in Bonn

Paule: "Fritze, wie machst du das, dass du noch so schöne schwarze Haare hast. Du bist doch jetzt auch schon über 70."

Fritze: "Ich stehe jeden Morgen um sechs auf. Zieh mir den Trainingsanzug an und jogge fünf Kilometer. Danach frühstücke ich gut, gehe unter die Dusche und meine Elli frottiert mich von oben bis unten ab, anschließend balsamiert sie mich mit einer tollen Creme ein und dann lese ich in aller Ruhe meine Tageszeitung."

Paule: "Und das hilft, dass deine Haare so toll schwarz sind?"

Fritze: "Haste noch nie etwas vom Haarfärben gehört?"

 

Paule und Dr. Kurti sind einsame Klasse

 

Meinen Freund Paule, Paul Klapper, den kenne ich jetzt schon über 60 Jahre. Und er kennt mich, eigentlich logisch, oder? Er ist zusammen mit mir, dem Manne, der immer was hat auf der Pfanne, und anderen Größen, den im Ruhestand weilenden Mediziner Dr. Kurt Kowalski, von uns kurz: Kurti oder Doc genannt, beim “Bonner Stammtisch“ als ewiger Gast zum Stammgast geworden. Was sonst! Bei so netten Kerlen wie wir sind.

Paule ist die Stimmungskanone in unserer Runde. Der wollte mir kürzlich weismachen, dass er am Montag Beethoven in unserer Kneipe gesehen habe. Da habe ich Paule ganz schnell aufs Kreuz gelegt, verbal natürlich. “Kann nicht sein, Paule, denn am Montag hat unsere Stammkneipe immer geschlossen, capito?“, schleuderte ich ihm entgegen. Über mein italienisch war Paule nicht nur überrascht, sondern auch verwundert, beeindruckt über meine weitere Fremdsprache. Weniger über meine Schlagfertigkeit. Später da wusste er, was der weitgereiste Reporter Manne so alles drauf hat.

Paule erzählte, dass er bald schon mit seiner Else in Afrika auf Safari gehen würde. Dr. Kurti, der Mediziner, fragte ihn: “Ist denn so eine Safari nicht gefährlich? Was machst du eigentlich, Paule, wenn ein Löwe Deine Else angreift?“ Paule: “Nichts! Aber auch gar nichts, da soll doch der Löwe sehen, wie er mit meiner Else fertig wird!“

Unter uns Stammtischbrüdern gehören Paule und Dr. Kurti zu den kapitalkräftigsten Männern mit eigenem Haus, Sportwagen und nicht zu vergessen eine in Rimini schwimmenden Yacht im Wert von …, keine Ahnung, aber billig waren die bestimmt nicht. Wenn ich allein an die Liegekosten der beiden Schiffe denke. Dagegen sind wir anderen arme Schweine. Wir sind nicht gerade mit Reichtümer überschüttet, aber dafür einfach und glücklich. Wir können uns das eine oder andere Kölsch, so auch den ostfriesischen Landwein, sprich Schnaps, leisten. Und was das Schönste ist, die beiden Nasen vertragen weniger Gerstensaft, als wir. Und die Schnittchen, die sie beim Frühschoppen vertilgen, sind auch nicht besser belegt als unsere.

Ich, der Manne, bin einzig und allein ein Adliger in dieser Runde, ein „Von“! Komme nämlich aus Schlesien, und zwar “von Drieben“, wie wir alten Schlesier zu sagen pflegen. 1946 haben meine Eltern mit meiner Schwester Inge und mir riebergemacht, in den Westen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Bleiben wir mal beim Paule und dem Dr. Kurti: Paule fünfmal verheiratet, viermal geschieden. Dr. Kurti zweimal verheiratet und zweimal geschieden. Ich bin der Meinung, liebe Leute, wenn jeder seine letzte Frau zuerst geheiratet hätte, dann hätten wir viel weniger Scheidungen und würden auch die Gerichte entlasten, oder?

Der Doc jetzt alleinstehend, nicht ganz, oder doch? Zwei erwachsene Söhne leben in Kanada, die ihn nicht besuchen. Drei der fünf Frauen vom Paule sind schon gestorben, eine hat nie wieder geheiratet. Was uns den Beweis erbringt: nicht alle Frauen werden schöner älter.

Paule ist gut erzogen und weiß, was sich gehört. Er hat die drei in einem Gemeinschaftsgrab, nahe seiner Wohnung, auf dem Friedhof bestatten lassen. Dort will er auch mal liegen, unter einer dicken Birke. Viel Zeit bleibt ihm nicht mehr. Der Lebenswinter bei ihm geht stark auf die 80 zu. Noch sind seine Glieder in bester Verfassung. Bester Beweis: Bei seiner 50-jährigen Nachbarin hilft er hin und wieder mal aus.

Nicht selten klingelt es. Er sagt dann: "Herein!" Es kann doch nur Frau Meier sein. Seine Nachbarin von nebenan, die braucht mal wieder einen Mann! Ausdauernd und stark muss er sein, einen andern lässt sie nicht bei sich hinein. Er soll schnell zur Sache kommen, er fühlt sich sehr stark dabei benommen. Denn viele Fenster, zehn an der Zahl, sind zu putzen, welche Qual! Danach ist sein Körper dran, gelle, er legt sich in die Badewanne auf die Schnelle. Und was sagt uns das Gedicht? Viele Frauen schenken Männern ganz viel Arbeit, mehr auch nicht!  

Der Bauer

Ein Bauer liebt seine Sauen,

so auch die Magd und andere Frauen.

So genießt er bei der Magd und den Sauen

das volle Vertrauen,

wie eigentlich bei allen Frauen!

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Davon gibt's noch ein Paar!

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Schwarze Locken

"Die Merkelsche mit tief-schwarzen Locken,

das haut mich aus den Socken",

sprach Paule traumhaft in der Nacht.

Wer hätte das gedacht?

Und was sagt uns das Gedicht?

Deine Kanzlerin, die hat Geschmack.

Was, das glaubt Ihr nicht?

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Natur

 

Wie wunderschön ist die Natur,

da grasen die Ziegen auf weiter Flur.

Die Ziegen kämpfen gegen die Fliegen,

den Kampf verlieren oftmals die Ziegen.

Die Schafe sind da besser dran,

sie haben ein dickes Fell, wie mancher Mann.

 

Ruhe

 

Ich sitzt daheim,

mir fällt nichts ein.

Ich genieße die Ruhe,

laufe barfuß ohne Schuhe.

Der Hund der bellt,

ihm die Ruhe nicht gefällt.

Drum schimpfe ich vor mich hin,

so ohne Grund und ohne Sinn,

was Purzel genau versteht,

sich auf die andere Seite dreht

und denkt: Jetzt ist's bei ihm alles zu spät!

 

Internet

 

 Was man im Internet schreibt,

das bleibt.

Wer stark beleibt,

das oft auch bleibt!

 

Liebe

 

 Männer haben viel Liebe zu vergeben und das nicht nur für die eigene Frau und die Nachbarin, sondern für viele Frauen auf dieser Welt!

 

Erfreuliche Nachricht

 

Das Telefon klingelt: "Herzlichen Glückwunsch, Sie haben 1500 Euro gewonnen!"

Darauf Paule: "Das ist ja super! Wann kann ich denn mit dem Geld rechnen?"

"Bald schon, wenn Sie mir 100 Euro schicken, das ist das Geld für das Los."

Paule: "Ich schlage Ihnen vor, Sie ziehen die 100 Euro von den 1500 ab und überweisen mir nur die 1400 Euro. Einverstanden?"

 Pillenkonsum

 

Auch in Bonn wirkt sich der drastische Pillenkonsum mächtig aus. Denn man sieht kaum noch einen Storch.

Große Sorge

 

Annette Huckeduster trifft Gisela Dreyer mitten in Bonns City. "Guten Tag, Frau Dreyer, geht's gut? Nein, gar nicht, mein Mann und ich machen sich große Sorgen, denn unser Sohn hat mit acht Jahren schon ein Einser in Sexualkunde!"

 

Bigamie

 

Der Richter: „Angeklagter, Ihren Namen, Ihr Geburtsdatum und Ihren Wohnort.“

Der Angeklagte: „Herr Richter, was soll das, Sie schenken mir ja doch nix zum Geburtstag.“

Der Richter: „Sie haben es seit Ihrer Jugend nicht gerade mit angenehmen Typen zu tun gehabt.“

Der Angeklagte: „Richtig, Herr Richter, da sagen Sie was, es waren immer Polizisten, Rechtsanwälte und Richter.“

Der Angeklagte: „Herr Richter, welche Strafe erwartet mich bei Bigamie?“

Der Richter: „Zwei Schwiegermütter, Angeklagter.“

 

 

Post aus Sibirien von Ludmilla

 

Liebe Leute, was wird nicht alles im Internet verschickt. Kürzlich bekam ich eine tolle E-Mail aus Sibirien, da muss es jetzt schon verdammt kalt sein. Denn Ludmilla schreibt mir heiß aus ihrer Heimat, dass sie Wärme braucht und viel Liebe. Sie schreibt: "Lieber Manne ich lieben dir ganz heiß! Bin ich Ludmilla, 42 Jahre, komme aus Sibirien, wo immer is kalt. Brauche viel Wärme und Liebe. Kann auch viel Liebe gebben. Bin ich Single ganz allein, weil Männer hier nicht gutt. Trinken viel Wodka und sind nich gutt in Liebe machen. Habe ich schwarze Hare und grosse Brüste möchte dir kennen lernen. Bin ich nich gross nur 1 Meter 60. Kann ich gutt kochen und lieben. Bin ich gesund, alles karascho. Leben gesund, nix Papyrossi. Kome sofort nach Deutschlande, wenn du mir schicken Geld für Flug. Kosten 2000 Euro. Nicht viel für reiche Chefredakteur, so ich glauben. Wen du Freund hast, möchten auch schöne sex habe mit Freundin Anastasija dann möchten er mir auch schicken 2000 Euro. Anastasija is gutt. Is gutt für deutsche Mann in Liebe. Freuen ich mich auf deine Geld. Komen sofort. In grosse Liebe grüssen dich deine Ludmilla."

Ich habe ihr oder ihm zurückgeschrieben, wer auch immer diese Mail geschrieben hat, dass das Übersetzungsprogramm vom Russischen ins Deutsche auf seinem PC unter aller Kanone sei. In meiner E-Mail stand schlicht und einfach, dass ich ein armer Chefredakteur sei und bei mir daheim die Mäuse mit verweinten Augen rumlaufen.

Natürlich habe ich es mir verkniffen, Ludmilla mitzuteilen, dass mit meiner gut gebaute Ehefrau mehrmals in der Woche im Keller sei und die meterhohen Euro-Bündel umschichte. Kein Falschgeld, richtiges Geld – versteht sich! Denn bei den miesen Zinsen auf der Bank lohnt sich’s nicht, dort das Geld zu bunkern.

 

 

Mit dem Verkehr ist das so eine Sache

 

Wenn ich nicht gerade mit meinem Fahrrad oder per pedes unterwegs bin, protze ich mit meinem Offroader. Mit 76 hat man mich in Bonn geblitzt. Gefahren bin ich 65 km/h im Stadtverkehr, wie andere auch, die vor mir waren. Schuld daran war Elvis Presley mit seinem "Puppet on a String" aus den Lautsprecher-Boxen meines Offroaders. In diesem Moment hatte ich mich in eine Zeit, so um 1957/1958 zurückversetzt, wo ich mit meiner Rita im Wahner „Bienenhaus“ so richtig abgehottet habe, am Wochenende bis spät in die Nacht, versteht sich. Das waren noch Zeiten! Da gab's noch hohes Gras, keine Mücken, nix zu lesen.

Übrigens: So ein Geländewagen, Vierradantrieb, gut bei Nässe, Schnee und Eis, ist super, der lässt die Herzen aller Autofans höher schlagen. Naja, aller nicht. Die jungen Leute wollen doch so richtig rasen, mit 200 Sachen und mehr über die Autobahn donnern, dem Smartphone am Ohr und die Kippe im Hals. Da sage ich immer: Befreit diese Typen vom Gaspedal und einer Fünfgangschaltung!

Zurück zu meinem Superschlitten. Einsteigen kannste auch gut, das Hinterteil auf den Sitz, eine halbe Umdrehung, und schon kannste starten. Da sitzte schön hoch, so richtig erhaben, wie die Merkelsche bei der Bundespressekonferenz, wenn sie den Journalisten etwas vom Pferd erzählt. So unter dem Motto: „Wo ich bin, ist oben, Ende der Fahnenstange.

Kürzlich war ich mit Paule mal wieder unterwegs über die Autobahn nach Köln. Dort gab es im Angebot Regenschirme für nur knapp fünf Euro das Stück, kleine Knirpse, für jede Tasche passend. Ich wollte es Paule ausreden und machte ihm klar, dass wir für dieses Angebot viel Sprit verfahren und sich die ganze Sache nicht lohnen würde.

Überdies ließ ich ihn wissen, dass ich meine Regenschirme stets portofrei über den Versandhandel Pearl aus Buggingen für weniger als vier Euro einkaufe. Wollte er nicht glauben. Das Versenden dauere ihm zu lange. Er brauche die Schirme für sich und seine Else jetzt, hier und heute, obwohl er doch drei Schirme daheim stehen hatte. Wie schon gesagt, der Paule hat Kohle, da kommt es auf ein paar lumpige Euro nicht an. Aber dennoch spart er, wo er nur kann. Ich sage immer, dass er geizig sei. Paule schaute mich von der Seite an, grinste und meinte, als wir auf der Autobahn waren: “Weiste eigentlich, was man nie tun sollte, lieber Manne? Da kommste nich drauf: Überhole nie einen Geisterfahrer!“ Seine laute Lache haben sicherlich die fünf Autofahrer hinter uns angesteckt.

Liebe Leute, wenn man auf der Autobahn fährt, da herrscht so richtig Krieg. Hinter mir war ein Brummi, ein Tanklastzug. Ich hatte den Eindruck, weil er so dicht auffuhr, der wollte mich anschieben. Meine 100 km/h waren ihm wohl zu langsam. Neben mir kutschierte eine blonde Frau, knapp Ende 40, lass sie Anfang 40 gewesen sein. Links ihr Handy am Ohr und zwischen ihren grellgeschminkten, aufgespritzten Lippen eine Zigarette, vielleicht ein Joint, und rechtshändig steuerte sie ihren Golf GTI kunstvoll mit einer Hand. Geschwindigkeit leicht steigernd auf mindestens 150 Sachen, schätzungsweise. Dahinter eine BMW-Maschine, eine Sechshunderter, mit ausgestellten Zylindern, schon etwas in die Jahre gekommen. Plötzlich, Paule und ich, wir konnten es kam glauben, zog er sein Handy aus der oberen Brusttasche seiner Lederjacke und drehte seine Maschine auf und fuhr rechts und links wie der Teufel an den Autos vorbei. „Den müsste man anzeigen“, meinte Paule, so auch die Tante im Golf und den Lkw-Fahrer hinter uns ebenfalls, wegen zu dichten Auffahrens. Da wären wir nur vor Gericht mit diesen Nasen.

„Jetzt noch einen Kilometer, verlassen Sie an der nächsten Ausfahrt die Autobahn“, meinte mein Navi. Es ist schon erstaunlich, was diese Dinger alles können. Ich habe extra die Stimme einer männlichen Type eingestellt, denn habt Ihr schon mal eine Frau gesehen, die navigieren kann? Der könnte ich nicht trauen.

Ich beobachtete einen riesigen Schwarm Kraniche am Himmel, sah aus wie eine große Eins, war verwundert, dass der erste Vogel und die anderen dahinter kreischend gegen den Wind ankämpften. Kein Vogel löste den vorne Fliegenden ab, zumindest nicht bei unserer Beobachtung. Als ich Paule, meinem Freund, die Beobachtung kundtat, lächelte er mich an und sagte: „Mensch Manne, Du lebst hinterm Mond, das ist doch klar. Immer der vorne fliegt, der hat doch das Navi und kann damit auch umgehen, die anderen nicht - verstehste?“

 

Beethoven handgeschnitzt für 50 Euro

 

Ein 11-jähriger Junge aus Bonn, der alles, was er  an Lektüre über Beethoven in die Finger bekommet, mit Begeisterung liest. Was ihm aber noch fehle, das sei ein in Holz handgeschnitzter Beethoven.

In einem Antiquitäten-Laden in Bonn wurde er fündig: 15 Zentimeter hoch in dunkelbraun.

Verkäufer: “Na, junger Mann, was darfs denn sein?“

Junge: “Im Schaufenster haben Sie einen Holzkopf-Beethoven stehen. Was kostet der denn?“

Verkäufer (holt ihn aus dem Fenster): “Der ist handgeschnitzt und ein Unikat. Ein tolles Stück, hat nicht jeder. Willst Du ihn mal anfassen? Lass ihn nicht fallen.“

Junge (nickt): “Was soll denn der Beethoven Kosten?“

Verkäufer: “Ich lasse ihn Dir für 150 Euro. Billiger gehts nicht! Normal kostet er 250 Euro.“

Junge (traurig blickend) : “Ich habe aber nur 50 Euro. Können Sie nicht mal ein Auge zudrücken? Ich wäre Ihnen so dankbar.“

Verkäufer (er überlebt) : “100 Euro muss er schon bringen. Drunter geht nix.“

Junge: “Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Sie kriegen von mir 50 Euro und ich staube an einem Tag oder auch an zwei Tagen Ihre Antiquitäten ab.“

Verkäufer: “Gut, gemacht. Gib mir die 50 Euro und Deine Handynummer. Ich rufe Dich dann an, wenn ich Dich brauche. Wohnst Du in der Nähe?“

Der Junge nickt freudig, gibt dem Verkäufer 100 Euro und verlangt 50 Euro zurück. Der Junge lässt aber gleichzeitig wissen, dass 50 Euro seiner Mutter gehören, die als Friseurin halbtags arbeitet und sie das Geld zum Leben brauche. Sein Vater habe sich vor Jahren schon aus dem Staub gemacht. Ob das alles so stimmt? Vielleicht gibt es auch eine andere Version. Wissen wir es? Wird der junge Mann mal ein guter Geschäftsmann? Ich glaube schon!

 

Elli und Emil am Mittagstisch

 

Oma Elli und Opa Emil sitzen am Mittagstisch. Draußen zwitschern die Vögel, der Wind streicht leise durch die Baumwipfel, ist noch ein bisschen steif von der Nacht. In der Nachbarschaft streitet sich ein Ehepaar über die Merkel-Politik. Eine Wohnungstür knallt laut ins Schloss. Sonst überall Frieden auf Erden?

Emil: „Elli, mein Schatz, was ist los, Du machst ja ein Gesicht wie zehn Jahre Regenwetter. Ist es Dir nicht gut? Schmeckt Dir Dein Essen nicht?“

Elli leise: „Doch, doch!“

Emil: “Und warum ziehst Du so eine miese Flappe? Weißte, was ich glaube? Dir schmeckt das Schnitzel doch nicht, oder? Wenn Du es nicht verspeisen willst, dann gib es mir, bei mir ist es gut aufgehoben im Bauch.“

Elli lacht lauthals und meint: „Da haste Dich aber in den Finger geschnitten. Das Schnitzel ist meins und bleibt meins.“

Emil lächelt vor sich hin, als ob er sagen wollte: „Ziel erreicht! Sie lacht jetzt wieder!“

 

Der Regenwurm

 

Der Regenwurm ist irritiert,

hat er sich doch auf der Scholz-Fensterbank verirrt?

 

Otto

 

Marie liebt ihren Otto,

er spielt jede Woche für sie Lotto!

Gewonnen hat Otto noch nie,

doch einmal: drei Richtige und seine Frau Marie!

 

Ab- und Zunahme

 

Mal nimmt er ab, mal nimmt er zu, der Mond.

Hoch droben dort, wo er doch wohnt.

Die SPD nimmt nur noch ab, versteht es nicht.

Und Gabriel nimmt massig zu, füllt sein Gewicht!

 

Der Regen

 

Es regnet! Was soll der Regen schon anderes machen?

Soll er vielleicht laut lachen?

Oder wie der Silbereisen Faxen machen?

Soll er für Abkühlung sorgen?

Paule sagt: „Aber erst übermorgen!“

Seine Else kann es nicht fassen,

Ihretwegen kann er’s auch lassen,

mit dem Wasserlassen!

 

Hallo zusammen! Hallo Welt!

 

Sicherlich haben Sie schon von unserem Bonner Stammtisch „Gemeinsam sind wir stark“ gehört. Dazu gehören einige ältere Herren und ich mit meinen 69!

Ach, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name: Karl Biestermann, kurz Kalle genannt. So nennen mich meine Stammtisch-Freunde, meine Bekannten und nicht zuletzt meine hübsche Nachbarin Tatjana mit ihrem ATOM-Busen, mit langen schwarzen Haaren, aus der dritten Etage, alleinstehend, also ohne Mann. Für Interessenten: sie ist noch zu haben.

Sie ist damals ins obere Stockwerk, in die dritte Etage gezogen, weil in der ersten und zweiten Etage nichts mehr frei war. Und im Keller war es ihr zu ungemütlich. Gerade mal 50 geworden ist die junge Dame der schreibenden Zunft. Sie ist voller Blüte! Auch kein Kind von Traurigkeit. Ihre bestechende Art: locker vom Hocker. Sie liebt das Leben. Man lebt ja nur einmal! Eigentlich eine Frau, die alles erreicht. So wie Angie aus Berlin, nur etwas anders.

Jetzt zu mir. Wenn Sie mich fragen, ob ich denn ein schönes Kerlchen bin? Dann kann ich dies freudestrahlend bestätigen, was meine Kumpels auch immer von sich geben: „Mensch Kalle, für dein Herbstalter von fast 70 Lenzen, da siehste noch gut aus. Du gehst noch gut für knappe 55 durch. Hast dich gut gehalten. Dass die Weiber auf dich fliegen, kann ich mir gut vorstellen. Bei deinem Aussehen? Deiner Vitalität?“ Es kommt auch sicherlich durch meine schwarzen Haare, die ich nicht durch mein tägliches Joggen, durch mein solides Leben beinahe voll erhalte habe, nee, nee, ganz und gar nicht. Habt Sie schon mal was vom Haare färben gehört?

Es ist noch gar nicht solange her. Ich wollte gerade die Nachrichten schauen beim ZDF, um 19 Uhr. Da klingelte es plötzlich an meiner Wohnungstür. Und wer stand vor mir? Meine Nachbarin Tatjana, tiefeinblickend im knallroten Mini-Morgenmantel. Zuallererst dachte ich, sie will sich wieder zwei Eier borgen. Sie wollte aber was anderes.

„Hallo Kalle, haben du Lust auf ein Gläschen Rotten? Kommste hoch? Wende nich kommst, trinkst Rotten mit mir, machst nicht mit mir Liebe, dann ich Schluss machen mit Lebben!“

Ich war schockiert. Was sollte ich machen? Diese Schuld wollte ich nicht auf mich nehmen. Ich klatschte mir eine handvoll Rasierwasser ins Gesicht und bewegte mich mit meiner neuen Puma-Jogginghose nach oben. Wie Sie ja wissen, machen so vier Gläser Rotwein den Menschen gefügig, ganz einfach locker. Da nimmt man nicht alles so ernst, alles wesentlich leichter, egal, ob du Frau oder Mann bist. Ich mache es kurz: Einzelheiten wollt ihr ja sowieso nicht wissen. Mit einem Satz: Ich habe ihr Lebben gerettet.

 

So, liebe Leute,  jetzt muss ich aber los. Denn Paule steht schon unten und will mit mir zum REWE, da gibt’s nämlich diesmal Erdnüsse im Angebot. Beim letzten Mal waren es Salzstangen!

Tschüss bis die Tage! Bis neulich,

 

Euer Radi, auch Manne genannt!

 

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